Direkt
zum Inhalt springen,
zum Inhaltsverzeichnis,
zur Barrierefreiheitserklärung,
eine Barriere melden,

Diese Website benötigt einen Cookie zur Darstellung externer Inhalte

Um unsere Website für Sie optimal gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir einwilligungspflichtige externe Dienste und geben dadurch Ihre personenbezogenen Daten an Dritte weiter. Über den Button „Mehr“ können Sie einzeln auswählen, welche Dienste Sie zulassen möchten. Sie können Ihre Zustimmung und Einwilligung jederzeit widerrufen.

Cookie-Banner
Essentiell

Diese Technologien sind erforderlich, um die Kernfunktionalität der Website zu ermöglichen.

Die Cookies mit dem Präfix hwdatenschutz_cookie_ werden verwendet, um Ihre Auswahl aller auswählbaren Cookies zu speichern. Die essentiellen Cookies werden automatisch auf 1 gesetzt, da sie notwendig sind, um sicherzustellen, dass die entsprechende Funktion bei Bedarf geladen wird.

Das Cookie namens hwdatenschutz_cookie_approved speichert den aktuellen Zustimmungsstatus des Cookie-Banners. Sollte es ein Update der Website geben, das Aspekte der Cookies verändert, würde dies zu einer Versionsdiskrepanz im Cookie-Banner führen. Folglich werden Sie aufgefordert, Ihre Zustimmung zu überprüfen und erneut zu erteilen.

Alle hwdatenschutz_cookie_ haben eine Bestandsdauer von einem Monat und laufen nach diesem Zeitraum ab.

Bei jedem Dienst ist das entsprechende Cookie hwdatenschutz_cookie_ aufgeführt, um zu erkennen, welches Cookie welchen Dienst ermöglicht.

Online-Formulare

Ermöglicht die Bedienung von Online-Formularen.

Verarbeitungsunternehmen
Gemeinde Binzen
Genutzte Technologien
  • Cookies akzeptieren
Erhobene Daten

Diese Liste enthält alle (persönlichen) Daten, die von oder durch die Nutzung dieses Dienstes gesammelt werden.

  • IP-Adresse
  • Browser-Informationen
Rechtsgrundlage

Im Folgenden wird die nach Art. 6 I 1 DSGVO geforderte Rechtsgrundlage für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten genannt.

  • Art. 6 Abs. 1 s. 1 lit. a DSGVO
Ort der Verarbeitung

Europäische Union

Aufbewahrungsdauer

Die Aufbewahrungsfrist ist die Zeitspanne, in der die gesammelten Daten für die Verarbeitung gespeichert werden. Die Daten müssen gelöscht werden, sobald sie für die angegebenen Verarbeitungszwecke nicht mehr benötigt werden.

Die Daten werden gelöscht, sobald die Sitzung beendet ist.

Klicken Sie hier, um die Datenschutzbestimmungen des Datenverarbeiters zu lesen
Zugehörige Cookies

Zu diesem Dienst gehören die folgenden Cookies:

  • hwdatenschutz_cookie_powermail
  • fe_typo_user
Stellenangebote
Ansicht Rathaus Binzen

In der Übersicht

Historie

Hier finden Sie weitere geschichtliche Fakten zu Binzen.

Sonne, Hauptstraße 2

An das ehemalige Gasthaus „Zur Sonne“ erinnert heute nur noch das kunstvoll geschmiedete Wirtshausschild, das einen Ehrenplatz in der 2010 bezogenen Service-Wohnanlage „Sonne“ erhalten hat. Wie die Ortschronik berichtet, bat anno 1763 der „Beck Johann Jakob Seckinger um eine Tavernengerechtigkeit für sein Haus“, die ihm die Gemeindeobrigkeit für ein so genanntes Umgeld (Getränkesteuer) von 130 Gulden gewährte. Über mehrere Generationen blieb die Gaststätte in Familienbesitz. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wechselte der Eigentümer, wobei der neue Besitzer, wie der Chronist vermerkt, „die Wirtschaft und ihre Räume vergrößerte und später auch das äußere Bild des Gasthauses vorteilhaft instand setzte“. Später jedoch wurde das Lokal von mehrfach wechselnden Pächtern betrieben. Mit der Zeit notwendige Sanierungen und Modernisierungen wurden nicht mehr durchgeführt. Das führte schließlich im Jahr 2006 zur Zwangsversteigerung der „Sonne“, bei der die Gemeinde mit einem Gebot von 152.000 Euro für das 1.049 qm große Anwesen den Zuschlag erhielt. Dafür wurde dann auch sogleich ein Bebauungsplan aufgestellt und nach etlichen Beratungen und Sondierungen die Errichtung einer Service-Wohnanlage beschlossen. Das Baukonzept für den vierteiligen aufgelockerten Gebäudekomplex, der sich um einen Innenhof gruppiert, resultierte aus einem Architekten-Wettbewerb. Das Grundstück wurde im Rahmen von Erbbaurecht dem Evangelischen Altenwerk Lörrach zur Verfügung gestellt. Diese brachen das desolate Altgebäude ab. Die Bauausführung konnte präzise nach vorgegebenem Zeitplan durchgeführt und im Oktober 2009 bereits Richtfest gefeiert werden.  Der Innenausbau verlief genau so zügig wie geplant, womit sich auch der vorgemerkte Einweihungstermin im Juli 2010 problemlos einhalten ließ.

Wasserschloss, Schlossgasse

Im Frühjahr 2018 sind in Binzen bei Arbeiten zu einem Anbau in der Schlossgasse Fundamente des verloren geglaubten Wasserschlosses gefunden worden. Zwar lässt sich eine Burg in Binzen urkundlich erst 1405 nachweisen, doch werden zurecht deren Anfänge im 12. oder 13. Jahrhundert vermutet. Sie lag am südlichen Ufer der Kander, westlich von der heutigen Schlossgasse. Deren Name wie der des Gewanns Burggärten deuten noch darauf hin. Die Anlage war vom Ortsadel erstellt worden, auf ihr residierten diese als weltliche Vögte. Darum war Binzen eine Burgvogtei. Burg oder Schloss hat man sich aber als eher einfach und bescheiden vorzustellen. Die Grünenbergs als wichtigste Ortsadlige in Binzen waren Parteigänger der Habsburger und gerieten so immer wieder in Konflikt mit der Stadt Basel. Nach einem blutigen Überfall auf die mit Basel verbündete Stadt Rheinfelden, die Wilhelm von Grünenberg 1448 angeführt hatte, rächten sich die Basler und plünderten und zerstörten die Burg in Binzen. Erst nach 1468 wurde sie wieder, nun als Schloss, aufgebaut. Amadee Membrez schreibt in seinem Buch über die Burgvogtei Binzen: „Aus den zerstreuten Angaben in den Rechnungen und Akten lässt sich nur feststellen, dass es an der Kander lag und ein zweistöckiges Haus von geringem Umfang war, Kuh und Pferdestall hatte und einen festen Turm aufwies. Über dem Wassergraben, der die ganze Anlage umgab, führte eine Fallbrücke zum Eingangstor und in den Hof. In der Nähe des Schlosses befanden sich zwei Weiher, wovon der kleinere, äußere 1626 eingeebnet wurde. Für den Fischbestand in Graben und Weihern hatte der Burgvogt zu sorgen. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts verkauften die Grünenberger ihren Binzener Besitz an Marquardt von Baldegg. Sein Nachkomme Hans von Baldegg führte mit Unterstützung befreundeter Adliger ein „Räuberleben“, das auch in Angriffen auf Kaufmannszüge bestand. Dass er sich damit in Basel, das von und mit dem Handel lebte, keine Freunde machte, versteht sich von selbst. Doch insgesamt hatte er sich ruiniert und verkaufte im Jahr 1503 dem Basler Bischof Christoph von Uttenheim die Burgvogtei Binzen „mit allen dazugehörigen Gütern, Rechten und Einkünften“. Der Bischof nahm mit Einwilligung des Domkapitels „zur Erkaufung von Schloss und Dorf Binzen samt aller Zubehörde“ 8020 Gulden auf. Dem Schloss blieb keine lange Lebensdauer mehr beschieden. Im Jahr 1641, als die schlimmsten Jahre des Dreißigjährigen Kriegs vorüber waren, brannte es durch Unachtsamkeit französischer Besatzungssoldaten aus Breisach vollständig nieder. Amadee Membrez schreibt: „Die Burg Binzen ist nie wieder aus ihren Trümmern entstanden. Von der ganzen Anlage hatte nur der Schlossturm die Feuersbrunst überstanden. Im Jahr 1682 wurde auch er teilweise abgetragen.“ Die noch brauchbaren Steine sind im 18. Jahrhundert verkauft worden. Das bedeutet, dass in manch altem Haus in Binzen Reste der Burg verbaut sein könnten. Mangels einer Zeichnung und einer vollständigen Beschreibung der teilweise als Schloss und teilweise als Burg genannten Anlage, gibt es nur eine aus Erwähnungen in diversen Dokumenten zusammengesetzte Beschreibung. Demnach handelte es sich (bei dem nach 1468 wieder aufgebauten Schloss) um ein relativ kleines zweigeschossiges Haus, das direkt an der Kander lag. Nebst dem Wohnhaus gab es einen freistehenden Turm, eine Stallung, sowie eine Zehntscheuer. Die Anlage war von einem Wassergraben umgeben und der Weg zum Eingangstor führte über eine Zugbrücke. Über dem Eingangstor waren eine Sonnenuhr und das Wappen des Fürstbistums Basel angebracht.

Kinderhaus "Süd" (ehemals Oberlin-Kindergarten), Schulstraße 3

Es war eine beispielgebende Pioniertat, als in Binzen auf Initiative des damaligen Pfarrers Gustav A. Frommel am 21. April 1844 eine „Kinderbewahranstalt“ eröffnet wurde. Zwei Hausbesitzer stellten dafür je einen Raum zur Verfügung und ermöglichten damit die Aufnahme von 40 Kindern.  Zwei Helferinnen beaufsichtigten die junge Schar und leiteten sie beim Spielen und Lernen an. Aus diesem frühen Provisorium entwickelte sich bald eine von ausgebildeten Kinderschwestern geführte Einrichtung. Diese Diakonissen wirkten von 1856 bis 1940 verdienstvoll in Binzen. Bereits 1866 wurde ein neues Kindergartengebäude mit einem Gruppenraum am Schlossgässle eingeweiht. Und 1883 folgte die Erweiterung durch einen zweiten Gruppenraum nebst Wohnung für die Schwester. Nach kurzer Zweckentfremdung des Hauses durch eine Baukompanie übernahm im Oktober 1940 die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt trotz heftiger Einsprüche des damaligen Pfarrers Willi Brockel den Kindergarten und statt der Diakonissen betreuten so genannte „braune Schwestern“ die jüngsten Dorfbewohner. Nach Kriegsende übertrug die französische Besatzungsbehörde die Kinderbetreuung wieder an die Kirchengemeinde und die Gebäudeverwaltung in die Zuständigkeit der Kommune. Ende der 1950er-Jahre formierte sich eine Bürgerinitiative, die den Bau eines neuen Kindergartens anstrebte und mit  erfolgreichen Aktionen einen ansehnlichen Grundstock zur Finanzierung der Baukosten schuf. Am 22. November 1961 wurde der neu errichtete Johann-Friedrich-Oberlin-Kindergarten am heutigen Standort feierlich eingeweiht. Der Neubau mit seinen drei Gruppenräumen konnte bis zu 66 Kinder aufnehmen, was für fast drei Jahrzehnte ausreichen sollte. Dann erforderten zunehmende Kinderzahlen weitere bauliche Maßnahmen. Vorübergehend behalf sich die Gemeinde mit dem Provisorium einer „Spielstube“ im ehemaligen „Milchhüsli“ (Rathaus-Nebengebäude) mit 15 Kindern und einer Erzieherin. Derweil konzipierten Verwaltung und Gemeinderat die Einrichtung eines zweiten Kindergartens, der so genannten „Kinderschule“, die auf dem Grundschulareal errichtet werden konnte. Parallel dazu wurde 1990 auch der Oberlin-Kindergarten renoviert und um weitere 18 Plätze vergrößert. Dies noch rechtzeitig zur 150-Jahrfeier im Oktober 1994. 1998 übereignete die Kirchengemeinde Binzen den Oberlin-Kindergarten der Bürgergemeinde, die ohnehin schon Eigentümer von Grundstück und Gebäude war.  Dabei wurden auch das Personal komplett übernommen, im Nachtragshaushalt weitere Mittel für den zusätzlichen Betriebsaufwand eingestellt und die Einrichtung einer Krippe für Kinder ab vollendetem erstem Lebensjahr angestrebt. Das erforderte weitere bauliche Investitionen für die Krippenräume, die zugleich verbunden waren mit einem weiteren Ausbau des Kindergartens. Im Sommer 2008 öffnete die Krippe ihre Pforten für die unter drei Jahre alten Kinder des Dorfes.

Am Rathausplatz 3

Bei dem im Jahr 1509 errichteten Gebäude handelt es sich um ein ehemaliges herrschaftliches Anwesen.

Der Massivbau wurde auf den Grundmauern eines älteren Vorgängerbaus errichtet und war neben seiner zentralen Lage im Ort insbesondere gekennzeichnet durch hohe, ursprünglich nicht unterteilte Geschoßebenen, bauzeitlich repräsentative Einbauten und Firstbekrönung als weithin sichtbares Herrschaftssymbol. Wesentliche Bauteile, wie das liegende Dachstuhlgerüst, sind trotz zahlreicher, späterer Umbauten in ursprünglichem Zustand erhalten geblieben. Eine eindeutige bauzeitliche Nutzung ist nicht gesichert nachzuweisen, es kann jedoch von regelmäßigen Versammlungen, möglicherweise als Ratssaal ausgegangen werden. Nach wechselvoller Geschichte hatte die Gemeinde im Jahr 1870 das Anwesen erworben und darin eine Ratsstube und Schulräume eingerichtet. Eine amtliche Kontrolle 1891 beanstandete jedoch die ungenügenden Raumverhältnisse für die gewachsenen Schülerzahlen. Nach dem Schul- und Rathausneubau 1908/09 ersteigerte der Schuhmacher Wilhelm Nestle für 5.000 Mark das Anwesen. Über drei Generationen war dann das Schuhaus Nestle ein bekanntes Fachgeschäft, bevor das Gebäude 2012 wieder in Gemeindebesitz gelangte. Nach umfangreicher Sanierung und Anbau in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt, beherbergt das Gebäude seit 2016 ein Café und zwei Wohnungen.

Gemeindescheune, Am Rathausplatz

Das historische Speichergebäude, auch „Zehntscheune“ genannt, ist ein viergeschossiges denkmalgeschütztes Bauwerk mit massiv-rustikalen Balkenkonstruktionen im Innern. Über die Bau- und Nutzungsgeschichte des im 17. Jahrhundert errichteten Gebäudes ist jedoch wenig bekannt. In der 1928 erschienenen Broschüre „Die Burgvogtei Binzen unter den Fürstbischöfen von Basel 1503 - 1769“ vermerkt Autor Amedée Membrez, dass der Speicher zu ebener Erde eine kleine Wohnung und auch einen (später aufgefüllten) Keller umfasste und  anno 1750 ein Anbau erstellt wurde. Auch von einer umfassenden Renovierung anno 1768 wird berichtet. Nach dem Ende der bischöflichen Herrschaft in Binzen gelangte das Anwesen in mehrfach wechselnden Privatbesitz und im Jahr 2004 konnte es von der Gemeinde erworben werden. Es wird seitdem als Depot für verschiedene Materialien genutzt, war sporadisch auch schon Schauplatz künstlerischer und kunsthandwerklicher Ausstellungen.  Eine dauerhafte intensive Nutzung für kulturelle und sonstige öffentliche Anlässe ist jedoch aufgrund unzureichender Sicherheitstechnik - es fehlen unter anderem Brandschutzvorkehrungen und Notausgang - derzeit nicht möglich.

Hauptstraße 20

Das Fachwerkanwesen ist eines der ältesten Gebäude in der Gemeinde Binzen. Über dem Torbogen zum Kellereingang steht die Jahreszahl 1649 eingemeißelt. Dabei ist die erste Ziffer zum Steinmetzzeichen umgestaltet. Ein Jahr nach den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges wurde also mit dem Bau des markanten Anwesens begonnen. Seit dieser Zeit befindet sich das Haus in ununterbrochener Erbfolge bis auf den heutigen Tag im Familienbesitz. Bauherr war der Vogt und Schmied Gilmann Schmiedlin mit seiner Frau Barbara Schuhmacher, die er 1613 heiratete. In der heutigen Stube, wo der große Kachelofen steht, befand sich zu jener Zeit ein Reifofen. Durch die Hanglage des Hauses befand sich der Haupteingang wohl auf der Rückseite. Dies erklärt die Lage der Schmiedewerkstatt im ersten Stockwerk. Über der Werkstatt lagen die Wohnräume.

Sechsundsechzig Jahre später, 1715 zog ein neues Gewerbe in das Haus ein. Hans Jakob Schmiedlin machte aus der Schmiede eine Metzgerei und verlegte den Eingang. „HIS 1715 BBH“ steht über dem Türsturz, wobei HIS für Hans Jakob Schmiedlin steht. In den Räumen der ehemaligen Schmiede wurde ein Gastraum errichtet und für die Gemütlichkeit der Gäste ein Kachelofen eingebaut. Vom Nachfolger dieses Ofens ist aus dem Jahre 1775 noch eine Kachel vorhanden. Zu dieser Zeit muss viel im Haus umgestaltet worden sein. Die Zeichen der Hausbesitzer aus dieser Zeit – Hans Jakob Schmiedlin und Anna Wittich – befinden sich mit dem Metzgerbeil am Türsturz zur ehemaligen Metzgerei (1778) und am Scheunentor (1789). Deren Tochter heiratete 1798 den Vogt Johann Friedrich Schnaufer, deren Tochter wiederum heiratete 1824 Karl Metzel, den Sohn eines Pfarrers von Sulzfeld bei Bretten. Von deren Sohn Ludwig Wilhelm Metzel stammt das erste beschriebene Papier, das noch heute im Haus aufbewahrt wird.

Laurentiuskirche, Im Freihof

Die heutige Laurentiuskirche wurde 1822-1824 an der Stelle der früheren Kirche erbaut. Diese hochgelegene Kirche, die inmitten eines Friedhofes stand, wird erstmalig 807 in einer Urkunde als „Basilica Sancti Laurentii zu Binzheim“ erwähnt. Wie lange diese älteste Kirche stand, ist nicht überliefert. Vermutlich wurde sie durch einen gotischen Bau ersetzt, der bis zum Jahre 1822 stand. Über den baulichen Zustand dieser Kirche berichten 1618 zwei bischöfliche Gesandte: Sie sei „so ein altes Wesen, dass es menschlich Gedächtnis überschreiten möge“. Zu einem Neubau kam es jedoch wegen des Dreißigjährigen Krieges nicht. 1660 wurde die Kirche im Inneren vollständig renoviert. Aber bereits 1716 wurde über unhaltbare bauliche Zustände geklagt. So kam es 1718 zu einer erneuten Renovation. 1771 war der Dachstuhl so baufällig, dass er festgebunden werden musste. 1790 beschloss man einen Neubau der Kirche, doch die napoleonischen Kriege ab 1792 verhinderten den Bau.  Die Pläne wurden erst nach dem Ende des Wiener Kongresses von 1815 wieder aufgenommen.

1822 begann man mit dem Abbruch. Nur der Turm blieb stehen. Dort befindet sich im zweiten Turmgeschoss eine Rundbogentür mit Flechtornament, die auf ein hohes Alter schließen lässt. Diese ist allerdings durch die davorstehende Orgel verdeckt. Im Oktober 1822 feierte die Gemeinde die Grundsteinlegung für die neue Kirche. Sie wurde im Stil des großherzoglichen Baumeisters und Karlsruher Stadtplaners Friedrich Weinbrenner errichtet. Sein an klaren und einfachen Formen der Antike orientierter klassizistischer Stil war ein Gegenentwurf zum verschwenderischen Barock und Rokoko.

Der Chorraum wurde beim Neubau um 180° nach Westen gedreht und durch den Turm ein neuer Ausgang nach Osten geschaffen. Die beiden Grabdenkmäler von 1733 und 1734 wurden dabei links und rechts der geräumigen Eingangshalle untergebracht. Sie sind dem Vogt Johann Eckenstein und seiner Ehefrau Maria gewidmet. Der Grundriss entspricht einem rechteckigen Langhaus mit Satteldach. Das helle Langhaus wird von der umlaufenden offenen Empore dominiert. Die Orgel von 1758 wurde in die neue Kirche wiedereingesetzt. Nach eineinhalb-jähriger Bauzeit erfolgte am 23. Mai 1824, dem Sonntag Rogate, die feierliche Einweihung der neuen Kirche. Sie ist das bedeutendste und sichtbarste historische Gebäude der Gemeinde und noch immer die größte Dorfkirche Südbadens. Der zu klein gewordene Friedhof wurde anlässlich des Neubaus an die heutige Stelle verlegt. 1886 wurde die bis heute erhaltene neue Walcker-Orgel angeschafft. Diese wurde 2019 saniert, diese Sanierung wurde vollständig durch Spenden und Zuschüsse finanziert. Sowohl 1917 als auch 1942 wurden die jeweils vorhandenen Bronzeglocken – bis auf die noch heute erhaltene Fis-Glocke von 1787 - zu Kriegszwecken eingeschmolzen. Das Kruzifix links im Altarraum stammt aus dem Jahr 1718, es stammt von einem Holzschnitzer aus Arlesheim.

Das Altarkreuz aus dem Jahr 1947, das den Namen „Mehlkreuz“ wohl wegen seiner Entstehung in der Nachkriegszeit trägt, steht heute in der Laurentiuskapelle. 1991 wurde die Kirche nach der letzten Außenrenovierung von 1969 erneut renoviert und das Dach saniert. 1999 wurde die älteste Bronzeglocke von 1702 entdeckt und als Taufglöckchen installiert. 2002 erhielt die Kirche drei neue Glocken als Schenkung, die alten Stahlgussglocken von 1949 gingen an die Kirche in Togo. 2004/2005 erfolgte die komplette Innenrenovierung im Weinbrennerstil. Dabei wurde auch der Altar neugestaltet. Entfernt zur Restauration wurden dabei die beiden Goldfahnen, textile Kunstwerke der Künstlerin Gerta Haller, die sich seit 1987 in der Kirche befanden. Im Jahre 2012 wurden sie wieder aufgehängt und am Palmsonntag im Gottesdienst präsentiert. Die Kirchenbänke im Innenraum wurden bei der Renovierung 2005 durch Stühle ersetzt. Die Kirche verfügt nun auch über einen barrierefreien Zugang.

Mühlenstraße 2 "Stapflehus"

Das „Stapflehus“ zu Binzen steht zentral und markant im Ortszentrum an der Ecke Hauptstraße/Mühlenstraße. Die „Geburtsstunde“ dieses Hauses ist leider nicht exakt nachvollziehbar. Dem Baustil nach wurde das Anwesen in der Mitte des 15. Jahr-hunderts erbaut. Zu jener Zeit gab es noch das Wasserschloss zu Binzen, damals Sitz des Vogts des Bischofs zu Basel, welcher die Rechte am Zehnten innehatte. Allerdings erhoben auch die Röttler – damals Erzfeinde des Bischofs - das Recht auf den Zehnten in Binzen. Entsprechend wurde Georg Fünfschilling als Vogt eingesetzt und das Stapflehus wurde als Vogtshaus in Sichtweise des Wasserschlosses als herrschaftliches Anwesen gebaut. Die „Stapfle“ – also der Treppengiebel diente entsprechend als Statussymbol und sollte die Kontrahenten beeindrucken und Machtansprüche untermauern. Die Fenster dieses historischen Gebäudes haben allesamt unterschiedliche Maße, was auf die verschiedenen Funktionen der jeweiligen Räume schließen lässt. So sind die Fenster des heutigen Wohnzimmers sehr viel größer dimensioniert, als alle anderen Fenster und außerdem zeigen die Fensterrahmen Elemente gotischen Baustils, was die Einschätzung der Erbauungszeit bestätigt. Früher wurde dieser sogenannte „Saal“ als Speisezimmer bzw. Versammlungszimmer genutzt. Die Bruch-steinmauern des Hauses sind an der Basis bis zu einem Meter dick. Fundament gibt es keines, das Gebäude steht in der Erde. Die gesamte Last des Hauses liegt auf den Außenmauern und auf einer sehr dicken Eichenstütze, die in der Mitte des Hauses steht. Der ehemals als „Hanfkeller“ genutzte „Halbkeller“ beherbergt heute den selbst erzeugten Wein. Wie eigentlich alle historischen Keller in Kandernähe ist der Keller nur etwa einen Meter unter der Erdoberfläche, entsprechend liegt das Erdgeschoss etwas erhöht. Der gestampfte Lehmboden hat sich bei Hochwasser-ereignissen als intelligente Lösung gezeigt und gibt dem Weinkeller auch heute noch das richtige Klima. Bis 1974 wurde auf dem Anwesen eine gemischte, für das Markgräflerland typische, Vollerwerbs-Landwirtschaft betrieben. Kleine Viehmengen, Ackerwirtschaft, Wein- und Obstanbau und eine Schnapsbrennerei waren typische Elemente einer Bauernfamilie, die das Leben in Binzen viele Jahrhunderte lang geprägt haben. Nach 1974 wurde weiter Wein und Schnaps im Nebenerwerb hergestellt, bevor dann im Jahre 2013 das Stapflehus-Lädeli eröffnet und die Landwirtschaft wieder ausgebaut wurde. Heute werden zahlreiche Produkte aus meist alten Obst- und Gemüsesorten selbst hergestellt und veredelt, auf eigenen, sehr kleinteiligen und naturnah bewirtschafteten Flächen. Vor allem das Schnapsbrennen hat in diesem Hause eine lange Tradition. Seit mindestens fünf Generationen wird Schnaps gebrannt und das Wissen und die Erfahrung rund um die Destillation weitergegeben. Zwischenzeitlich fungierte das Haus unter anderem auch einmal als Binzener Schulhaus. Das denkmalgeschützte Haus ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie Krumm – Itzin.

Rathaus, Am Rathausplatz 6

Bis zum Jahr 1860 verfügte Binzen über kein Rathaus. Die Tagungen fanden in der Stube der Gemeindewirtschaft statt. 1860 zog das Rathaus in das Gebäude am Rathausplatz 3 ein, in dem sich heute Wohnungen und ein Café befinden. 1874 fand ein Tausch statt, das Rathaus zog um in das Gebäude der Schule in der Kirchstraße 2, die Schule wechselte in das ehemalige Rathausgebäude. Da sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts Rathaus und Schule in einem desolaten Zustand befanden, wurde ein Neubau notwendig. So fanden sich Bürgerausschuss und Gemeinderat plötzlich in der Situation, über ein Großprojekt zu entscheiden. Zum Bauvorhaben gab es im Gemeinderat durchaus unterschiedliche Meinungen, Kritiker fanden, es hätte „jedem größeren Ort zur Ehre gereicht“, ja es sei „pompös“. Das in den Jahren 1908 - 1909 erbaute Rathaus entspricht in seinem Äußeren dem monumentalen und imperialen Baustil der Wilhelminischen Ära. Historisch gesehen hatte es die Dimension der 1824 neugebauten Kirche und des Schlosses, von dem allerdings nur noch einige Steine vorhanden sind, die in Binzener Häusern verbaut wurden. 1907 erwarb die Gemeinde das Metzel`sche Anwesen, das an der Stelle des heutigen Rathauses stand. Ein Teil der rückwärtigen Nebengebäude blieb stehen, an welche dann das neue Rathaus angebaut wurde. Die Gemeinde ließ das Anwesen des im Alter von 75 Jahren verstorbenen früheren Bürgermeisters Hermann Metzel abreißen und stattdessen großzügig das Gebäude erstellen, in dem Schule und Rathaus untergebracht wurden. Bis zum Jahr 1966 befand sich die Schule im Haupthaus, dem heutigen Rathaus, das Rathaus befand sich im Gebäude daneben. In die Schule waren auch drei Lehrerwohnungen integriert. Hier waren ein großer Saal für die Bürgerausschusssitzungen und eine Bibliothek untergebracht. Im Erdgeschoss befanden sich eine Toilettenanlage, die noch heute existiert, das Wachlokal und die Feuerwehr. In den hinteren Nebengebäuden waren das „Milchhüsli“, eine Scheune und der Farrenstall. Offensichtlich hatte der Neubau ziemlich Nerven gekostet, denn zwischen dem damaligen Bürgermeister Vögtlin und dem Bauführer ist es zu einem fast handgreiflichen Zusammenstoß gekommen. Abschließend lagen die Aufwendungen für den Neubau samt Grundstückerwerb bei fast 163.000 Mark. Damit war der vom Bürgerausschuss genehmigte Voranschlag um gut 50 % überschritten. Das waren schon Dimensionen heutiger Bauprojekte. 1909 konnten dann Schule und Rathaus mit einer großen Feier eingeweiht werden. Jetzt war Binzen endlich eine Gemeinde mit angemessenen öffentlichen Gebäuden. 1966, mit dem Neubau der Schule auf dem Gelände in den Steinbrunnenmatten, zog das Rathaus in das Gebäude der ehemaligen Schule. Heute befinden sich in beiden Gebäuden die Räume der Verwaltung der Gemeinde Binzen und des Gemeindeveraltungsverbandes „Vorderes Kandertal“.