Impressionen aus Binzen

Bericht über die öffentliche Gemeinderatssitzung am 24.04.2008

1. Verlässliche Grundschule und Ganztagesbetreuung

Der Gemeinderat hat am 16.07.2007 die Konzeption 1 bis 10 beschlossen.
Kernpunkte der Konzeption:
- Ziel ist eine durchgehende Betreuung der Kinder vom 1. Lebensjahr bis zum Ende der Grundschule, und zwar 10 Stunden am Tag.
- Die Gesamtkonzeption beinhaltet somit Krippe, Regelkindergarten, Kindergarten mit verlängerten Öffnungszeiten, Ganztageskindergarten und Verlässliche Grundschule.
- Für alle Kinder sollten schon aus organisatorischen Gründen gleiche Zeiten angeboten werden, nämlich von 7.15 Uhr bis 17.15 Uhr.

Entwicklung der Verlässlichen Grundschule
Start für die Verlässliche Grundschule war im Jahr 2000 mit 7 Kindern. 2004 wurde die Betreuungszeit erweitert auf 7.15 Uhr – 13.15 Uhr, für 14 Kinder. Im Jahr 2005 kam das Mittagessen hinzu, für die Essenskinder verlängerte sich die Betreuungszeit auf 14.15 Uhr. Von den 22 Kindern nahmen 8 am Mittagessen teil.

Ab September 2007 haben wir die Ganztagesbetreuung eingeführt bis 17.15 Uhr. Zur Zeit sind 36 Kinder in der Verlässlichen Grundschule, von denen 29 zu Mittag essen und 16 bis 17.15 Uhr bleiben. Aufgrund der vorliegenden Anmeldungen für das kommende Schuljahr wird sich die Zahl der Kinder, die dann in den „Hort an der Schule“ gehen auf insgesamt mindestens 46 und die Zahl der ganztagsbetreuten Kinder auf mindestens 22 erhöhen.

Platzsituation
Zu Beginn im Jahr 2000 wurde die Verlässliche Grundschule in die Kinderschule integriert. Das war bei maximal 7 Kindern auch kein Problem. Ab 2004 wurde die Situation schwierig (14 Kinder), ab 2007 ist es sehr problematisch (36 Kinder).

Anlaufstelle für die Kinder ist das „blaue Zimmer“. Dies ist der einzige Raum, der den Schulkindern zur Verfügung steht. Dieses Zimmer wird jedoch auch dringend vom Kindergarten als Schlafzimmer für die Ganztageskinder benötigt.

Das Zimmer ist darüber hinaus zu klein für 36 Kinder. Es bietet nur begrenzte Rückzugsmöglichkeiten und Spielräume für die Kinder. Auch gibt es keine Kuschelbereiche, nur ein Sofa, keine Spielecken. Es bietet kein Konzept für die Bedürfnisse der Schulkinder nach dem Unterricht. Zusätzlich wird der Raum von den Erzieherinnen und der Kooperationslehrerin für die Vorschularbeit benötigt. Diesen vielen Anforderungen kann das eine Zimmer nicht gerecht werden.

Weiterhin fehlt es an ausreichend Platz für Garderoben. Mehrere Kinder müssen sich einen Haken teilen. Auch für 36 Schulranzen gibt es keine geeignete Abstellmöglichkeit.

Ausblick auf die kommenden Jahre
Die Erfahrungen der letzen Jahre zeigen, dass die Tendenz zum Mittagessen in der Schule und zur Nachmittagsbetreuung stark steigend ist. So werden ab September 2008 mindestens 10 Kinder, die momentan in den Kindergärten in der Ganztagesbetreuung sind, in den „Hort an der Schule“ kommen. Abgänge sind nicht zu erwarten, da keine Viertklässler in der Betreuung sind. Weitere Zuwachsraten sind in den nächsten Jahren auf Grund der stark in Anspruch genommenen Ganztagesbetreuung in den Kindergärten zu erwarten.

Der Anstieg wird noch einige Jahre andauern und danach – falls es zu rückläufigen Kinderzahlen kommt – auf einem sehr hohen Niveau verharren, deutlich über dem jetzigen Stand.

Weiteres Vorgehen
Die Situation der Verlässlichen Grundschule (VGS) muss dringend räumlich verbessert werden. Nicht favorisiert werden sollte eine Containerlösung, da es sich durch die Ganztagesbetreuung nicht um ein vorübergehendes, sondern um ein strukturelles Problem handelt.

Aus Kostengesichtspunkten würde sich eine Aufstockung der Kinderschule im Bereich der Gruppenräume anbieten. Diese Möglichkeit wurde beim Bau ausdrücklich mit eingeplant.
Die gesamte VGS würde sich in den neuen Räumlichkeiten abwickeln (Anlaufstelle am Morgen und nach der Schule, Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung, Projektarbeit).

Kosten
Die Kosten für die baulichen Maßnahmen sind vom Architekten Willi Haas auf ca. 365.000 Euro geschätzt worden. Die Bauzeit würde ca. 6 Monate betragen, die Arbeiten könnten während des laufenden Betriebe des Kindergartens abgewickelt werden. Trotzdem sollten die besonders belastenden Baumeisterarbeiten in den Sommerferien 2008 abgewickelt werden.
Wenn die Aufstockung bereits im Jahr 2004 mit dem Bau des Kindergartens vorgenommen worden wäre, hätte sich eine Einsparung von ca. 30.000 € bis 40.000 € ergeben. Gegenzurechnen ist jedoch, dass ein Betrag in Höhe von 310.000 € (350.000 € geschätzte Baukosten abzüglich 40.000 € Mehrkosten) seit 2004 zu einem guten Zinssatz fest angelegt werden konnte. Bei einer angenommenen Verzinsung von 4% hat sich in diesen vier Jahren ein Zinsertrag von knapp 50.000 € ergeben.

Nach den Richtlinien des Landkreises zum Förderprogramm für den Ausbau der Kinderbetreuung ist in Abhängigkeit von der Zahl der genehmigten Plätze mit einem Zuschuss von ca. 100.000 € zu rechnen.

Beschluss Gemeinderat
Der Gemeinderat hat in der letzten Sitzung am 24.04.08 beschlossen, für die Schulkinder das bisherige Konzept „Verlässliche Grundschule und anschließende flexible Nachmittagsbetreuung“ in einem Hort an der Schule umzuwandeln und die Kinderschule für den Hort aufzustocken. Grund für die Aufstockung ist die rasante Entwicklung bei der Zahl der betreuten Kinder und die damit auftretenden räumlichen Probleme. Mit dem Hort soll eine noch bessere pädagogische Konzeption erreicht werden.

2. Sanierung der Dorfbrunnen
Die sieben Dorfbrunnen werden saniert und mit einem neuen farblosen
Schutzanstrich versehen. Die Arbeiten wurden an den günstigsten Bieter,
die Firma Orth und Schöpflin zum Angebotespreis von 16.410,10 €
vergeben.

3. Antrag auf Baugenehmigung Am Dreispitz 1
Dem Neubau eines Abhollagers sowie dem Umbau und der Erweiterung
der Sanitärausstellung wurde zugestimmt.

4. Antrag auf Baugenehmigung Koppengasse 13
Dem Ausbau des Ökonomiegebäudes zu Wohnzwecken wurde zugestimmt.

Bürgermeisteramt Binzen

  • Gemeindeverwaltung Binzen
  • Am Rathausplatz 6
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